Bei Waldputzete entdeckt die Jugendfeuerwehr Müllkippe
Motorrad, Bügelbrett und Hausabfälle wurden in der nicht mehr genutzten Kiesgrube beim Hundeübungsplatz illegal entsorgt
Von Bernd Baur Schwäbische Zeitung
07.04.2014
Eigentlich hatten sich die 18 Jugendlichen und Betreuer der Jugendfeuerwehr Schwendi-Wain am Samstag auf eine „normale Umweltaktion mit Waldputzete“ eingestellt. Ausschneiden einer Hohlgasse,
Äste wegfahren, vereinzelt rumliegenden Müll einsammeln: Dies sollte die Aufgabe der Freiwilligen sein. Doch die Anforderungen an sie wurden im Laufe dieser Aktion erheblich ausgeweitet. Denn
während der Arbeit stellte sich heraus, dass eine seit Jahrzehnten nicht mehr genutzte Kiesgrube beim Hundeübungsplatz zwischen Schwendi und Schönebürg offenbar als illegale Müllkippe genutzt
wurde.
Und das schon seit längerer Zeit – den gefunden Gegenständen nach zu urteilen. Unter anderem ein ausrangierter Kunstdüngerstreuer, ein Motorrad, ein Bügelbrett, Metall-Bordwände von Anhängern, Autobatterien, Glasscheiben, Fensterrahmen, Bauschutt und Hausabfälle wie etwa Fischdosen lagerten dort in der freien Natur. Ganz abgesehen davon, dass diese ehemalige Kiesgrube als Biotop ein geschützter Bereich ist.
Alles andere als einfach war für die Jugendfeuerwehr dieses Müllsammeln. Sie mussten hierfür an den steilen Kiesgrubenwänden bei entsprechender Sicherung abgeseilt werden. Mit einer Traktorseilwinde wurde beispielsweise das verrostete Motorrad auf eine Fläche oberhalb der Kiesgrube gezogen. „Und dies alles, obwohl der Sperrmüll bei uns kostenlos abgeholt wird“, schüttelte Bürgermeister Günther Karremann den Kopf beim Anblick des ganzen Mülls. Obendrein finden in der Gemeinde Schwendi regelmäßig Alteisensammlungen durch Vereine statt. Umso mehr dankte Karremann den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Schwendi-Wain mit Jugendwart Rainer Segmehl an der Spitze für ihr freiwilliges Engagement in Sachen Umweltschutz bei der Aktion am Samstag.